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Wie Plastik Leben retten kann

Jan und Vroni bestücken die Fachakademie mit Sammelsäcken

Es klingt schon ein bisschen paradox: Plastikflaschen soll für den Zugang zu sauberem Trinkwasser sorgen. Aber genau das macht Jan Gedenk, Studierender an unserer Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) der AWO in München. Er sammelt zusammen mit Freunden und Mitschüler*innen Pfandflaschen, bringt sie zur Pfandrückgabe und spendet die erbrachte Summe an Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. Der gemeinnützigere Verein setzt sich seit 2006 dafür ein, allen Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen und hat sich dem Slogan "Wasser für alle - alle für Wasser" verschrieben.

Die Aktion von Jan und seinen Mitstreiter*innen ist auf den ersten Blick denkbar einfach: Sie hängen große Müllsäcke auf und fordern mit Plakaten und Rundschreiben ihre Kommilitonen auf, ihre Pfandflaschen zu spenden. „Mir fiel immer wieder auf, wie viele Flaschen in den Klassenzimmern zurückgelassen werden“, berichtet Jan. Damit könne man doch etwas Sinnvolleres anstellen, als sie wegzuwerfen. Trotzdem mussten vor dem Start der Aktion vor 2 Wochen einige Vorbereitungen getroffen werden. Die Schulleitung wurde informiert, die die Aktion nur zu gerne unterstützte. Mitschüler*innen mussten für die Aktion gewonnen werden. „Die Resonanz war durchweg positiv“, so Jan. Und irgendjemand muss das Pfand ja dann einlösen. Mit Christian Mancin und Vroni Lanzel, beide absolvieren mit Jan die Erzieherausbildung, waren schnell aktive Partner*innen gefunden, die auch handfest mit anpacken.  Damit nicht genug: Die ersten „FakS-ler“ bringen schon Pfandflaschen von zuhause mit und werfen sie in die im ganzen Haus verteilten Säcke. Auch im Freundes- und Familienkreis wird schon fleißig gesammelt oder der Erlös vom Flaschenpfand an Jan und seine Helfer*innen gespendet. Christian Mancin trug in seiner Funktion als Landesschülersprecher die Aktion in seine Gremien und hat schon die ersten Follower begeistert. Auch die ersten Kitas sind auf die Aktion aufmerksam geworden und schließen sich dem Bravourstück an. Derzeit ist die Kampagne bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres Anfang April geplant. „Welche Erfolge wir erzielen, können wir noch nicht abschätzen“, erzählt Jan Gedenk. Die ersten XXL-Säcke mussten jedoch nach so kurzer Zeit schon geleert werden, so kann gehofft werden, dass am Ende ein ansehnlicher Betrag für die gute Sache zusammenkommt.  Jan, der sich selbst schon seit längerem Gedanken über das eigene Konsumverhalten macht, möchte zum Nachdenken anregen. „Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir bringen mehr Plastik-Pfandflaschen in den Recycling-Kreislauf und wir sammeln für eine wichtige und lebensrettende Sache“, so Jan. Und vielleicht überdenkt der ein oder andere auch seinen Umgang mit dem edlen Gut Wasser. Noch können wir unbegrenzt über diese Ressource verfügen, aber auch in unserem Land mussten viele bereits Wasser in besonders heißen Sommermonaten sparen oder gar mit Tanklastzügen versorgt werden.

Viva con Agua kann auch direkt unterstützt werden, Spenden sind jederzeit willkommen und gut investiert.

Wir bleiben dran an Jans Aktion und werden euch im Frühjahr 2021 berichten, wie hoch die Spendensumme für Viva con Aqua ausfällt.