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Vernetzungstreffen am 22. März 2023

Ein Bericht von Antje Mäurer, Lehrkraft an der FakS und unseren Studierenden Katrin und Stefanie:


 

Am 22. März 2023 waren wir zu dritt auf dem Vernetzungstreffen des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage im Feierwerk. Es waren viele Schulen aus Oberbayern vertreten, sogar eine aus Pfaffenhofen. Die Altersspanne reichte von ca. 10-jährigen Schüler*innen bis zu Abiturient*innen. Stefanie und Katrin waren hier eher die Exoten.

Es wurden beim Vernetzungstreffen mehrere Workshops angeboten. Wir haben uns aufgeteilt und erzählen hier nacheinander ein wenig von den von uns besuchten Workshops.

Ich, Katrin war beim Workshop „Mutig und überzeugend und nach vorne! Wie stärke ich mich und meine AG?“, bei dem den Teilnehmern mentale Techniken aufgezeigt wurden, um sich selbst resilienter gegen stressige Situationen zu machen. Solche Stressmomente können auch Situationen sein, in denen man diskriminiert wird oder auch aufkeimende Probleme im Aktionsteam.

Uns wurden aber auch Techniken aufgezeigt, mit denen man selbst innovativ denken und andere dazu motivieren kann. Eine dieser Techniken ist die „Ja, und ...“- Methode: Zu einem Thema bringt einer eine Idee ein, der nächste sagt, was er an dieser Idee gut findet und ergänzt um einen weiteren Punkt und so weiter... Sämtliche so entstandenen Ideen können danach als einzelne „Fetzen“ zu einer Gesamtlösung führen. Diese Methode können wir sicherlich im Aktionsteam gut anwenden. Probiert es doch auch selbst einmal in Euren Kursen oder Teamsitzungen. ????

Ich, Stefanie, besuchte den Workshop „Schreib’s raus! Mit Stift, Papier und Spaß zu mehr Resilienz.“ Der Workshop beschäftigte sich damit, wie kreatives Schreiben dabei helfen kann mit belastenden Situationen besser umzugehen. Wir starteten mit einer Aufwärmübung, bei welcher man 5 Minuten einfach nur schreiben sollte. Alle Gedanken hatten ihre Daseinsberechtigung und wurden auf’s Papier gebracht. Danach wurde der thematische Bogen zu SoR-SmC gespannt. Es ging um Missstände unserer Gesellschaft und welche Arten der Diskriminierung einen selbst wütend machen. Überrascht hat mich hierbei das vielfältige und differenzierte Wissen der Jüngeren. Mir persönlich hat es Mut gemacht zu sehen, dass sich bereits Kinder gegen das Problem Rassismus einsetzen, sich informieren und aktiv werden. Anschließend redeten wir ausführlich über das Thema Resilienz: „Was ist eigentlich Resilienz? Wie erlangt man Resilienz? Wie kann man als resilienter Mensch andere unterstützen und stärken?“ Im Zuge dessen wurde über persönliche Diskriminierungserfahrungen berichtet, aber auch wie man als nichtbetroffene Person andere empowern kann und sensibel auf Rassismuserfahrungen von PoCs eingehen kann.

Zum Abschluss des Workshops erstellte jeder für sich ein „Anti-Rassismus-ABC“. Ziel war es, für jeden Buchstaben des Alphabets ein Wort zu finden, das im Kampf gegen Rassismus und Hass wichtig ist. (A: Aufmerksamkeit, B: Bildung usw...). Probiert es doch selbst gerne aus und überlegt euch, welche Aspekte für euch wichtig sind, damit diese Welt ein besserer und bunterer Ort für alle werden kann :-) !

Ich, Antje Mäurer, war im Workshop für begleitende Lehrkräfte. Zunächst ging es darum, im Plenum zu ergründen, was für uns Lehrkräfte belastende Situationen und Stressmomente im Schulalltag sind. Viele der anwesenden 35 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen berichteten von Konflikten mit Kolleg*innen und Schülern, der ständigen Zeitnot und persönliche Grenzen, die auch am Wochenende überschritten werden (Eltern, die sofort Lösungen für Probleme möchten, E-Mail-Flut auch am Wochenende usw.). Dazu kommen belastende Fälle von Mobbing, Diskriminierungen und Rassismus, wo schnell und fachlich gut gehandelt werden muss. Die meisten Lehrkräfte haben als SoR-SmC Mentor*innen dazu keine Verfügungsstunden und engagieren sich ehrenamtlich! Bettina Ellersdorfer, Referentin Ärztin und Schulpsychologin vom Zentralen schulpsychologischen Dienst der Landeshauptstadt München zeigte uns aus medizinischer Sicht auf, was die in diesen Situationen belastenden Gefühle mit uns machen, wo wir sie im Körper spüren und das wir uns mit den dahinterliegenden Bedürfnissen beschäftigen sollten. Dazu erarbeiten wir in Kleingruppen unsere Ressourcen anhand der Leitfragen „Was brauche ich?“, „Wie kann ich gut für mich sorgen?“ und „Was hat mir bisher gut geholfen?“. Da die Gruppen aus Lehrkräften aller Schularten bunt gemischt wurden, war es ein spannender und bereichernder Austausch. Die anschließende „Ausstellung“ der Gruppenergebnisse hat die Kleingruppendiskussion perfekt abgerundet.

Nach der Mittagspause ging es nach einer Runde „Lachyoga“ nochmals in Kleingruppen, diesmal schulspezifischer. Ich konnte mich dabei mit Lehrkräften anderer beruflicher Schulen und einer FOS/BOS austauschen zum Thema „Welche SoR-SmC – Aktivitäten laufen gut an unseren Schulen und warum gelingt uns das so gut?“. Ich konnte zu Recht berichten, dass es unsere engagierten Studierenden im Aktionsteam und die motivierten Kolleg*innen im Dozenten-Projektteam und die sehr unterstützende Schulleitung ermöglichen, dass wir die SoR-SmC-Themen in die Schulfamilie hineintragen! Von anderen Schulen erfuhr ich so auch, was dort an Angeboten läuft und von Aktionen, die wir an der FakS vielleicht für uns adaptieren können.

Insgesamt ein gelungener und inhaltlich praxisnaher Vernetzungstag!