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Fachtag „Medienkompetenz und der Einsatz von Medien im pädagogischen Alltag“

Am diesjährigen Fachtag in unserer Fachakademie für Sozialpädagogik stand alles im Zeichen der „Medien“. Unsere Studierenden hatten die Möglichkeit, sich auf dem Fachtag in 8 verschiedene Workshops einzuschreiben. Diese fanden am Vormittag und am Nachmittag statt, sodass aus allen Kursen Interessierte am Wunschworkshop teilnehmen konnten.

Die Referent*innen waren erfahrene Medienpädagog*innen, Filmemacher*innen und Moderator*innen. Sie kamen von freien Trägern in München, vom DocFest-Education, dem Bayerischen Rundfunk oder sind freischaffend.

Folgende Workshop-Beschreibungen gaben den Studierenden im Vorfeld eine gute Übersicht auf das, was sie erwarten würde:

 

Gute Nachricht - schlechte Nachricht, alles schön - alles normal?
Referent: Florian Schwegler, Moderator, er berichtet im Bayerischen Rundfunk über Bildung, Wirtschaft, Politik und Sport

Öffnet man die Social-Media-App Instagram, hat man das Gefühl, alle führen ein perfektes Leben. Sie haben scheinbar perfekte Körper, hübsche Gesichter und ihr Leben steckt voller Abenteuer. Auch auf tiktok ist die Welt oft heile. Wie schaffen es Influencer, sich möglichst gut darzustellen und was macht diese scheinbar perfekte Welt mit den Nutzern? Kann man Instagram auch pädagogisch sinnvoll einsetzen, zum Beispiel zur Recherche oder als Nachrichtenquelle? Wir sprechen wir über Chancen und Risiken, die Sie als zukünftige Erzieher*in kennen sollten, um mit Kindern deren Medienkonsum zu reflektieren - und auch Ihren eignen. Und wir gehen auch in die Praxis. 



Umfrage, Interview, Reportage, Nachrichten - Radio machen mit Kindern 
Referentin: Geli Schmaus ist Moderatorin im Kinderfunk radioMikro, Reporterin für Bayern2, Mediencoach, Erwachsenenbildnerin

Ein guter Radiobeitrag ist „Kino im Kopf“. Welche Elemente brauche ich dafür? Welche Frage eignet sich für eine Umfrage? Wie bekommt man Interviewpartner dazu, spannende Geschichten zu erzählen? Wie beschreibt man bei einer Reportage so lebendig, dass alle gerne zuhören? Wie macht man mit Kindern Nachrichten, die sie interessieren? 

Die Grundlagen von Radiojournalismus werden anhand von Hörbeispielen deutlich. Für eigene Aufnahmen werden Tipps und Tricks vermittelt, wie Hörbeiträge im Alltag als Erzieher*in mit wenig technischem Aufwand erstellt werden können. 



Hörspiel
Referent: Michael Dietrich, PA/SPIELkultur e.V.

Im HörspielStudio erfindet die Gruppe eine abenteuerliche Geschichte in einer fantastischen Welt. Anschließend geben die Teilnehmenden mit Hilfe des iPads und der App „Garageband“ den Figuren ihre Stimme, nehmen die spontan erfundenen Dialoge mit Mikrofon und iPad auf und erzeugen mit selbstgemachten Geräuschen und Musik die nötige Atmosphäre für ihre Geschichte.



Fotogeschichte
Referentin: Vera Lohmüller, PA/SPIELkultur e.V.

In diesem Workshop werden die Teilnehmenden Darsteller*innen, Fotograf*innen und Bildgestalter*innen, um eine selbsterfundene Geschichte mit Hilfe der App „Book Creator“ in eine Fotogeschichte auf dem iPad zu verwandeln. Ob vor oder hinter der Kamera – jede*r trägt (s)einen wichtigen Teil zur Geschichte bei.



Medienkompetenzstärkung in der Kita
Referentin: Sonja di Vetta / SIN - Studio im Netz e.V

Die digitalen Medien, allen voran Smartphone und Tablet, sind in den Familien mittlerweile allgegenwärtig. Viele Kinder wachsen mit den kleinen und größeren Bildschirmen ganz selbstverständlich auf. Und auch in den Kitas halten diese Geräte immer mehr Einzug. Seit 2005 ist der Umgang mit den digitalen Medien auch im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) integriert. Die Stärkung der Medienkompetenz ist somit bereits eine wichtige Aufgabe in den Kitas.

In diesem Workshop werden Anregungen und Materialien vorgestellt, wie diese Förderung vor allem auf kreativen, sinnvollen und gemeinsamen Wegen zustande kommen kann. So lernen Sie alltagspraktische Methoden und Projekte für die pädagogische Praxis kennen. 



Robotik für Kinder
Referentin: Sophia Kiehlmann / SIN - Studio im Netz e.V

Im Workshop tauchen wir gemeinsam in die Welt der Robotik ein und sprechen darüber, wie wir Kinder für das Programmieren begeistern können. Dabei setzen wir uns mit verschiedeneren Methoden auseinander, testen Roboter und erschaffen digitale Welten mithilfe von Apps. Am Ende des Workshops werfen wir einen Blick auf themenspezifische Schnittstellen wie Künstliche Intelligenz.



Erste Filmerfahrungen im Kindergartenalter
Referentin: Ysabel Fantou, Regisseurin und Workshopleiterin dreht u.a. für den KiKA das dokumentarische kreative Vorschulformat „EneMeneBu“ und lädt zum Kindergartenkino ein.

Wie können wir bei Kindergartenkindern damit beginnen, das Sehen zu schulen und ihre Medienkompetenz zu entwickeln? Und wie können wir Kindern begreifbar machen, wie Filme entstehen und mit ihnen Filme drehen? Und warum sind Dokumentarfilme dafür so gut geeignet?

Wir wollen uns kurze dokumentarische Filme ansehen, um zu begreifen, wie Filme aussehen, die auf Augenhöhe für ihr junges Publikum gedreht werden. Und wir wollen selbst ins Tun kommen und erarbeiten, wie dokumentarische Filme mit Kindergartenkindern aussehen könnten, Konzepte entwickeln und kleine Sequenzen drehen. Und mit einem Bündel voller Ideen für die Filmarbeit mit Kindern nach Hause gehen. 



Dokumentationen – Die reine Wahrheit?
Referentin: Mona Klöckner, Filmvermittlerin im ganzjährigen Bildungsprogramm DOK.education (Internationionales Dokumentarfilmfestival München)

Die Referentin zeigt auf, wie die gestaltenden Stilmittel eines Filmes wirken und Emotionen auslösen. Teilnehmende bekommen Einblicke in die Filmgestaltung und lernen ein einfach anwendbares Unterrichtskonzept, um mit einer Gruppe von 10 bis 30 Kindern einen Film sinnvoll und altersgerecht auf Struktur und Filmsprache zu analysieren.

Das Genre Dokumentarfilm, das in der Realität vorgefundene Ereignisse nicht 1:1 wiedergibt, sondern künstlerisch gestaltet erzählt, birgt ein großes Potential für den Erwerb von Filmlese-kompetenz: Wie werden Bilder und Töne eingesetzt, um uns eine bestimmte Atmosphäre näherzubringen? Wie wird im Dokumentarfilm dramaturgisch gestaltet? Warum werden Ereignisse der Wirklichkeit überhaupt in Form von Geschichten erzählt?

Das hier erlernte Analysemodell ist direkt anwendbar und lässt sich auf jeden Dokumentarfilm übertragen. Teilnehmende blicken mit dem Film NELE IN DEN WOLKEN (Altersstufe 6 bis 11 Jahre) auf den Herstellungsprozess des Filmemachens und lernen künstlerische Regieentscheidungen in dokumentarischen Formaten zu erkennen und zu benennen. Das in der Fortbildung besprochene Begleitmaterial zum Film bietet altersgerechte Möglichkeiten der Nachbereitung und kann kostenfrei eingesetzt werden.



Wir danken allen Referent*innen für die spannenden und lehrreichen Workshops, allen interessierten Studierenden für ihre Teilnahme und unseren Kolleg*innen vor Ort für die gute Organisation.